Turm von Markgrafneusiedl

Von weitem schon sieht man die Ruine auf der Turmhöhe von Markgrafneusiedl im Marchfeld. Was gerne als Pulverturm gedeutet wird, ist eigentlich der Rundturm einer Windmühle, die dem Bauwerk im frühen 19. Jahrhundert aufgesetzt wurde.

Im 13. Jahrhundert wurde hier eine Wehranlage errichtet. Bald wurde daraus eine Wehrkirche (Hl. Martin). Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von den Schweden eingenommen. Ende des 18. Jahrhunderts verfiel die Kirchenburg zusehends.

In der Schlacht am Wagram 1809 gelang es den Franzosen, die Turmhöhe zu umgehen und den wichtigen Verteidigungspunkt der Österreicher einzunehmen. Letztendlich wurde das Heer von Erzherzog Carl in der Sachsenklemme vor der Kirche im nahen Deutsch Wagram durch Napoleon besiegt.

Im Zweiten Weltkrieg stellte die Deutsche Wehrmacht ein Flakgeschütz im Turm auf. Heute befindet sich die Turmruine in Privatbesitz und steht unter Denkmalschutz.